John Francis Flynn + Marlais – verschoben! –

silent green präsentiert

+++ Leider hat sich das chronische Rückenproblem, das mich im Februar daran gehindert hat, in Berlin zu spielen, weiter verschlechtert. Ich bin daher auch am 3.4. nicht in der Lage aufzutreten und muss das Konzert erneut verschieben. Der neue Termin ist der 28. November. Die Entscheidung, ein zweites Mal abzusagen, ist mir sehr schwer gefallen, denn wir hatten uns total auf den Auftritt gefreut und Flüge usw. bereits gebucht. Die gute Nachricht ist, dass ich in ärztlicher Behandlung bin und hoffentlich wieder vollständig genesen werde. Bitte behaltet eure Tickets – für den Gig im November werd ich mir etwas ganz besonderes ausdenken. Bis dahin euch vielen Dank für eure Geduld und Unterstützung! John Francis Flynn +++
 

Die Karten von Februar und April behalten ihre Gültigkeit für den Nachholtermin am 28.11. Eine Rückerstattung ist an der Vorverkaufsstelle möglich.
 

Wenn man sich Irland vorstellt, fantasiert man oft über sanfte Hügel, Riesen, Heilige und Schlangen. Auf John Francis Flynn zweitem Album Look Over The Wall, See The Sky deutet er dies ebenfalls an: ein Kristallkelch mit leuchtend grüner Crème de Menthe, der auf einem moosbewachsenen Felsvorsprung ruht und diese Vorstellung von Irland auf ebenso witzige wie ergreifende Weise perfekt umsetzt. Aber wenn man sich Irland überhaupt erst vorstellen muss, dann ist man wahrscheinlich nicht allzu vertraut mit seiner Realität: die hoch aufragenden Glasgiganten von Google und Facebook, die unbezahlbaren Luxushotels entlang der Liffey inmitten einer Obdachlosenepidemie und der höchsten Mieten in Europa.

Auf seiner neuen Single Mole In The Ground, einer Coverversion eines amerikanischen Anti-Establishment-Folksongs, den Bascom Lamar Lunsford 1928 aufnahm, beschwört John die rebellische Energie herauf, die er in seiner Heimat Dublin spürte, als diese "von Immobilienentwicklern und Geierfonds in Stücke gerissen wurde". In seiner Interpretation lässt John den Surrealismus des Liedes in den Mittelpunkt rücken, indem er den Text lieber spricht als singt. Dadurch, dass er die an ein Kinderlied erinnernde Melodie wegnimmt, konzentrieren wir uns stattdessen auf die seltsamen Fantasien und Wünsche unseres Erzählers. Auch seine Stimme liegt unter der Melodie, die die dunkle, halluzinatorische Stimmung des Songs aufgreift: "I don't like the railroad man/The railroad man will kill you when he can/ and he'll drink up your blood like red wine".

Wer sich dieses Album anhört, erlebt die Geschichte durch eine moderne Linse in einem tranceartigen Zustand. Wie zu erwarten, sind Flynns zeitgenössische Einflüsse hinreichend esoterisch, von The Heart Pumps Kool Aid von -__-___ bis The invention of the Human von Dylan Henner (ein Konzeptalbum über eine KI, die singen lernt). Inspiriert wurde er aber auch von seinen Zeitgenossen aus der traditionellen irischen Musikszene, von denen viele an dem Album mitgewirkt haben, sowie von denen außerhalb dieser Szene, wie den Noise-Rockern Gilla Band und Rising Damp.

Support
Marlais ist ein in Berlin lebender Sänger, Musiker und Produzent, dessen musikalisches Schaffen sich auf die traditionellen Lieder von den britischen Inseln und Irland konzentriert. In seiner Arbeit geht es um die Frage, wie man sie in einem modernen Rahmen präsentieren kann, ohne die Tradition zu vernachlässigen. Das Ergebnis seiner Bemühungen ist sein drittes Album Stream of Forms, das 2022 in Zusammenarbeit mit Kinship und Treibender Teppich Records veröffentlicht wurde.

 

Mittwoch, 3. April > verschoben auf den 28.11.24
Kuppelhalle
Einlass: 19 Uhr / Marlais 19.30 Uhr / John Francis Flynn 20.30 Uhr